Über mich

Impressum

Nutzungsbedingungen

Reiseberichte

Fotogalerie Home

Bilder und Text: Karla Hoppe

Eines der symbolträchtigsten Gebäude deutscher Geschichte und Sitz des Bundestages ist der Reichstag. Schon vor der Einweihung 1894 sorgte das Gebäude für Aufsehen. Kaiser Wilhelm I., der dieses Symbol parlamentarischer Demokratie „Reichsaffenhaus“ und „Quasselbude“ nannte, setzte durch, dass die Kuppel niedriger blieb als die des Berliner Schlosses.
Von einem Fenster des Reichstages wurde 1918 die Weimarer Republik ausgerufen, 15 Jahre später brannte das Bauwerk, 1945 hissten die Sowjets hier die Fahne der UdSSR, um die Niederlage Hitler- Deutschlands zu demonstrieren. In den Jahren 1957-1972 wurde der durch Bomben beschädigte Reichstag wieder hergestellt, und hier fand auch die Feier zur Wiedervereinigung 1990 statt.
Nach Christos spektakulärer Verhüllungsaktion 1995 erhielt der Reichstag eine neue Verkleidung nach Plänen des britischen Architekten Sir Norman Foster und eine begehbare Glaskuppel – berlinerisch „das englische Ei“!

Über eine spiralförmige Rampe steigen jährlich Hunderttausende Besucher zur Aussichtsplattform der Kuppel hinauf und schauen in 50m Höhe in den Plenarsaal des Bundestages hinab. Die Foster-Kuppel ist heute ein Besuchermagnet und Wahrzeichen des neuen Berlins. In unmittelbarer Nachbarschaft des Reichstages am Spreebogen, stehen die wichtigsten Regierungsgebäude, die als „Band des Bundes“ monumentale Architekturakzente setzen. Bei der umfangreichsten Anlage, dem Jakob-Kaiser-Haus, wurde die historische Bausubstanz genutzt, und nördlich des Reichstages entstanden hypermoderne, gigantische Baukomplexe, um das „demokratische Prinzip von Transparenz und Öffentlichkeit in der Architektur“ zu thematisieren: so das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, die beide durch eine doppelstöckige Brücke über die Spree verbunden sind. Ebenfalls mit Sicht auf den Reichstag und auf einer Achse mit den neuen Parlamentsgebäuden liegt das Bundeskanzleramt. Die vielfach als pompös, monumental und klotzig kritisierte Architektur (berlinerisch „Kohlosseum“) – das Weisse Haus in Washington passt viermal hinein – ist von den Berlinern assoziationsreich als „Waschmaschine“ getauft worden.

Regierungszentrum und Vergnügungsviertel war bis zum zweiten Weltkrieg der Potsdamer Platz. Einst der verkehrsreichste Platz Europas, den früher stündlich 600 Strassenbahnen überquerten und ab 1924 die erste Ampelanlage Deutschlands für reibungslosen Verkehrsfluss sorgte, war jahrelang nach der Wiedervereinigung eine der größten Baustellen der Welt. Doch nach nur vierjähriger Bauzeit wurde 1998 das erste Bauprojekt, die Daimler-Chrysler-City, eröffnet und im Jahr 2000 dann das Sony-Center mit einer Fläche von 25 000 m² fertig gestellt. Berühmte Architekten wie Renzo Piano und Helmut Jahn schufen hier um das spektakuläre Forum mit Zeltdach einen gigantischen Komplex aus sieben Glas- und Stahlbauten mit Kinos, Restaurants, Filmmuseum und der Sony-Europazentrale. 
Noch vor wenigen Jahren wurde heftig diskutiert, ob der West-Berliner Kurfürstendamm oder die Friedrichstrasse in Mitte künftig als „Herz“ Berlins gelten könnte. Inzwischen festigt sich der Eindruck, dass wohl das Rennen der Potsdamer Platz machen wird, es scheint eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins geworden zu sein.

Und wie sagte schon Bertholt Brecht: „ Es gibt einen Grund, warum man Berlin anderen Städten vorziehen kann: weil es sich ständig verändert.“

 

Zur Bildgalerie

Karla Hoppe  • Erfurtstrasse 70  •  53125 Bonn/Germany  • Fon: +49 (0) 228 25 63 18  • Fax  +49 (0) 228 25 05 08