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Bilder und Text: Karla Hoppe

Nur fünfzehn Kilometer von der Nordseeküste entfernt liegt Brügge, die Kulturhauptstadt Europas von 2002,ein wahres Schmuckkästchen aus dem Mittelalter. Die Altstadt mit ihren historischen Bauwerken, sehenswerten und hervorragenden Gemälden in Kirchen und Museen, romantischen Kanälen, malerischen Häusern und verwinkelten Gässchen entdeckt man am besten zu Fuß, denn Brügge ist trotz seiner knapp 120 000 Einwohner gut überschaubar. Die Hauptstadt Westflandern war früher mit einem Schifffahrtskanal mit Zeebrugge an der Nordsee verbunden und spielte im 13. Jahrhundert als Stadtplatz der Hanse im Welthandel eine bedeutende Rolle:Als Weltmarkt des Abendlandes tauschten Kaufleute aus vielen Ländern ihre Waren gegen die flämischen Tuche. Damals entstand hier auch wegen des starken Handels die vermutlich erste Börse der Welt, weil die Kaufmannsfamilie van der Beurse in ihrem Haus einen Vorläufer der heutigen Börsen einrichtete.Nach Versandung der Fahrrinne des Zwirns nach Brügge und durch den rückläufigen Tuchhandel verlor die Stadt ihre Vormachtstellung zugunsten Antwerpens.Zwei große Plätze bilden das Zentrum der historischen Altstadt: Der Markt, das Herz von Brügge,und der Platz mit dem Namen „Burg“ (hier stand früher eine Grafenburg). Beherrscht wird der Markt von den „Hallen“, den alten Tuchhallen, einem großen Marktgebäude aus Backstein, das von dem für flandrische Städte typischen Glockenturm, dem sog. „Belfried“, gekrönt wird.Steigt man die 366 Stufen des 83m hohen Stadtturms, das Wahrzeichen der Stadt, hinauf, bietet sich bei klarer Sicht ein herrlicher Rundblick auf das beeindruckende Stadtbild.Dieser Turm, zwischen dem 13. und 15. Jh. errichtet, symbolisiert die Macht der mittelalterlichen Bürgerschaft und der einst so mächtigen Handelsmetropole. Mit Recht hat die an Geschichte so reiche Stadt den Namen „Venedig des Nordens“ von der Fremdenverkehrswerbung erhalten.Auf dem zweiten großen Platz „Burg“ findet man eine Mischung unterschiedlicher Baustile, die den Reiz des Platzes ausmachen: Das gotische Rathaus (14.-15.Jh.), ein Palais aus dem 18.Jh., die Alte Kanzlei im Renaissancestil aus dem 16 Jh. und die Heiligblutbasilika, die zwei sakrale Räume aufweist. Über dem alten romanischen, frühchristlichen Teil wurde die zweite Kirche errichtet, in der das Blut Christi verehrt wird.Von den vielen sehenswerten Bauten seien hier die Kathedrale Sint Salvador, älteste Kirche der Stadt, mit deren Bau 961 begonnen wurde, und die Liebfrauenkirche erwähnt, deren kostbarster Besitz die Michelangelo-Madonna aus weißem Marmor ist. Für Interessierte an altflämischer Malerei hat die Stadt auch viel zu bieten. Vor allem das Memlingmuseum im Alte Sant-Jans-Spital und das Groeninge-Museum, mit vielen Werken von Jan van Eyck, sind zu empfehlen.Am südlichen Rand der Innenstadt befindet sich das romantische „ Minnewater“, ein kleiner See,an dessen Ufer historische Gebäude zu bewundern sind. In nächster Nähe dazu betritt man denBeginenhof, ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit, der noch heute von Ordensschwestern bewohnt wird. An jedem Wochentag strömen Besucher durch die Gassen. „Immer herrscht die gleiche Betriebsamkeit. Diese Unruhe ist wohl ein Fluch der Schönheit. Wer in den meist voll besetzten Booten durch die Grachten Brügges treibt und in die Gässchen sieht, in denen sich aus Zuckerbäckerfassenden Erker zum Fluss hin strecken, wer an mit Stufengiebeln gekrönten Patrizierhäusern aus grobem Stein vorbeifährt und an unzähligen Kirchen, Klöstern und mittelalterlichen Befestigungen, der glaubt eigentlich gar nicht an das, was er sieht. Brügge ist fast zu schön für die Wirklichkeit.“ (Zitat W. Weiss, 2006)Wenn es dunkel wird und der Marktplatz groß und leer wirkt nach der Betriebsamkeit des Tages, ist ein Spaziergang entlang der Kanäle und Grachten lohnend. Viele Sehenswürdigkeiten sind dann angestrahlt und man kann – ein Glücksfall für die Besucher und vor allem Fotografen - die herrlich bunten Spiegelungen im Wasser in Ruhe bewundern und die Stille genießen!

 

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