Bilder und Text:
Karla Hoppe
Prag
- Unterwegs auf der Moldau
Der Name der Moldau ist aus dem Germanischen entstanden
und
heißt so viel wie "wildes, reißendes Wasser".
Die Moldau ist der
längste Fluß in Tschechien und der größte Nebenfluß
der Elbe,
440km lang. Sie entspringt in zwei Quellflüssen: der
Warmen Moldau im Böhmerwald und der Kalten Moldau im
Bayrischen Wald. Am Zusammenfluß von Warmer und Kalter
Moldau orientiert sie sich nach Südosten und wird im
Lipno-Stausee zum ersten Mal gestaut. Danach ändert sie
ihre Laufrichtung nach Norden, passiert die Stadt Böhmisch
Krumau und verläßt in Budweis den Böhmerwald. Mit vier
Nebenflüssen nun gemeinsam durchquert die Moldau dann in
das Prager Stadtgebiet. Mittlerweile zu einem mächtigen
Fluß angewachsen, fließt sie durch die Prager Innenstdt,
wo sie zusammen mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten
der Stadt beeindruckende Kulissen bietet.
Der Lauf der Moldau bot auch die Vorlage für die
gleichnamige romantische sinfonische Dichtung "Die
Moldau", in der Smetana unter anderem die beiden
Quellen der Moldau, ihren Lauf durch die böhmische
Landschaft, vorbei am Vysehrad, dann durch Prag bis in
ihre Mündung in die Elbe darstellt.
Die Karlsbrücke (tschechisch Karlův most) ist eine
im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke
über die Moldau, die die Altstadt mit der Kleinseite
verbindet. Sie ist die älteste erhaltene Brücke über
den Fluss und eine der ältesten Steinbrücken Europas.
516 Meter lang und 10 Meter breit, erhielt sie ihren
heutigen Namen erst im Jahr 1870. Sie gilt als Wahrzeichen
der Stadt und gehört zu den nationalen Kulturdenkmalen.
Über die Brücke führte der Krönungsweg der böhmischen
Könige.
Von Bord eines Schiffes bieten sich ungewöhnliche
Perspektiven dieser historischen Metropole, daher gibt es
ein großes touristisches Angebot von verschiedenen
Schifffahrten, ein- oder mehrstündig, mit oder ohne
Essen. Eine dreistündige romantische Bootstour bei Nacht
gehört zu den beliebtesten Fahrten auf der Moldau.
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Doch
durch der Berge Ufer-Grün,
In feierlicher Pracht,
Rauscht ernst die stolze Moldau hin,
In der die Nixe lacht. |
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S.
Albrecht, 1788 |
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