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Text: Karla Hoppe

Keine Familienfeier, kein Volkfest in Spanien ist ohne dieses beliebte Nationalgericht vorstellbar. Und wer kommt schon von einer Spanienreise zurück, ohne nicht zumindest einmal eine Paella gekostet zu haben?
Traditionell ist es ein Gericht mit Ursprung in den Reisfeldern im Süden der Stadt Valencia, ein Eintopf der valencianischen Reisbauern, in dem reinkam, was gerade zur Hand war. Beliebtes Diskussionsthema: welches nun ist die echte Paella? Welche Zutaten gehören dazu, welche dürfen auf keinen Fall fehlen?

Der Begriff ‚paella’ ist vom altfranzösischem Wort ‚paele’ hergeleitet, dieses wiederum von dem lateinischen Wort ‚patella’(große Pfanne oder Schüssel aus Metall), und dann von den Valencianern übernommen worden. Die Pfanne wird auch ‚paellera’ genannt und ist eine große, kreisrunde und sehr flache Pfanne mit zwei Griffen. In den spanischen Haushalten findet man oft mehrere davon, um einer unterschiedlichen Zahl von Tischgästen gerecht zu werden. Eine traditionell auf dem Holzfeuer zubereitete Paella wird meist in ‚paelleras’ aus gestanztem Stahlblech zubereitet. Teflonbeschichtete Pfannen aus Edelstahl oder Aluminium bekommt man ebenfalls, jedoch sind sie nicht sehr beliebt.
Die gestanzten Stahlbleche sind nicht spülmaschinengeeignet und müssen sorgfältig abgetrocknet und dann mit Olivenöl eingerieben werden. Eine traditionelle Methode ist das Reinigen mit trockenem Sand.

Heute werden in vielen Regionen Spaniens abweichenden Varianten der traditionellen Paella zubereitet, so dass man in vielen Paellarestaurants eine große Auswahl an Angeboten vorfindet:
Eine Paella Mixta mit Fleisch und Meeresfrüchten, Paella de Verdura mit Reis und Gemüsen wie Artischocken und Auberginen und die Arroz a Banda aus Reis und nur Fisch. Arroz Negro, bei welchem die Tinte des Tintenfisches den Reis schwarz färbt, sowie eine Paella mit Nudeln und Meeresfrüchten sind ebenfalls beliebte Gerichte.
In die traditionelle Paella Valenciana jedoch gehören nur Reis, eine typisch valencianische Bohnenart, Huhn, Kaninchen und Safran, die dem Reis die typisch gelbe Farbe verleiht.
Wer stilecht eine Paella genießen möchte, sollte beachten, dass sie schwer im Magen liegt und daher von Valencianern nur zur Mittagszeit gegessen wird und nicht abends wie von ausländischen Touristen.
In immer wenigen Restaurants wird die Paella wie einst auf offenem Holzfeuer zubereitet. Es ist daher auch immer schwieriger, eine wirklich gute Paella zu finden, denn die Zubereitung dauert rund eine Stunde. In Lokalen, in denen kleine Rationen in kurzer Zeit auf den Tisch kommen, sind mit Sicherheit aus der Tiefkühltruhe.

Am Malvarosa-Strand von Valencia verfügt beispielsweise das 1898 gegründete Restaurant „La Pepica“ über einen guten Ruf und ist berühmt. Schon Ernst Hemingway, der König von Spanien, Filmstars wie Orson Welles und Ava Gardner, bekannte Politiker, Sportler und Stierkämpfer konnten hier die traditionelle Paella genießen.

Die größte Paella landete sogar 1992 im Guiness-Buch der Rekorde. Das weltgrößte Exemplar wurde in Madrid von achtzig Köchen für 100 000 Personen in einer Stahlpfanne zubereitet und wog 23.000 Kilogramm. Ihr Durchmesser betrug ganze 21,16 Meter!

 

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