Bilder und Text:
Karla Hoppe
Stets wiederkehrend und dennoch jedes Mal einzigartig ist das Naturereignis Ebbe und Flut: In 24 Stunden zieht sich das Meer zweimal zurück, und der Meeresboden ist kilometerweit begehbar. Tausende Gäste können dann während der genau festgelegten Wattlaufzeit die scheinbar unendliche Weite einer der letzten Naturlandschaften Europas genießen.
Einmalig sind z.B. vor Cuxhaven die hohen Pferdewagen, die Touristen auf einer der seltsamsten Straßen zur Insel Neuwerk befördern, und einmalig interessant ist auch ein Pferderennen auf dem Meeresgrund, bei dem Traber und Galopper jedes Jahr im Juli um Sieg und Platz kämpfen. Das Duhner Wattrennen ist der Saisonhöhepunkt für Gäste von nah und fern.
Bereits vor 99 Jahren lockte das erste Wattrennen Züchter, Zuschauer und Zocker auf den Duhner Seedeich, und bis heute ist dies der Renner der Kursaison des Nordseeheilbades Cuxhaven. Denn die besondere Atmosphäre des weltweit einzigartigen Torfspektakels kann kein anderer Rennplatz bieten: Immerhin geht die wilde Jagd über das nasse Geläuf des Wattenmeers und nicht über den grünen Rasen eines Parcours.
Gefährlich kann es lediglich werden, wenn plötzlich auftretender Seenebel den Wattrennern auf dem 1,2 Kilometer langen Rundkurs die Sicht nimmt. Pech auch für die 40.000 Zuschauer auf den zu Tribünen umfunktionerten Seedeichen, die sich auf die Durchsagen von Hans-Heinrich Isenbart verlassen müssen.
Der Pferdesport-Moderator Nr. 1 macht sich ebenfalls seit einem Vierteljahrhundert den besonderen Spaß, das Duhner Wattrennen zu
kommentieren. Angesagt ist übrigens nicht die große Derby-Garderobe, sondern Badehose oder Bikini!
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