Über mich

Impressum

Nutzungsbedingungen

Reiseberichte

Fotogalerie Home

Bilder und Text: Karla Hoppe

Weithin sichtbar auf der Ebene von Salisbury im Südwesten Englands liegt Stonehenge – ein Mythos aus Stein. Trotz jahrzehntelanger Forschung ist immer noch nicht eindeutig geklärt, wer diesen steinernen Kreis errichtet hat, was er bedeutet und wie er gebaut wurde.Wie schafften es die Menschen seinerzeit, den äußeren Steinring mit dreißig 7 Meter hohen und 25 Tonnen schweren Sandsteinfindlingen dreißig Kilometer weit von Norden hierher an diesen Ort zu bewegen?
Stonehenge, rund 5000 Jahre alt, besteht aus vier konzentrischen Steinkreisen: der äußere wird aus Sarsensteinen (Sandsteinblöcken) gebildet, die ursprünglich durch Querblöcke verbunden waren und von denen nur sechs erhalten sind. Innerhalb dieses äußeren Kreises befindet sich einer aus kleineren Blausteinen (Basaltsteinen). Im inneren Kreis sind zwei Steinformationen in Hufeisenform. Auch hier besteht die äußere Formation aus Sarsensteinen und die innere aus Blausteinen, in der ein Block aus Glimmersandstein steht, der sogenannte Altarstein.
Keiner der Steinkreise oder Hufeisen ist vollständig erhalten. Einige Steine sind umgefallen, andere fehlen gänzlich. Die gesamte Anlage ist von einem kreisförmigen Graben umgeben. An seiner Innenseite erhebt sich ein Erdwall, in dem sich ein Ring von 56 sogenannten Aubrey-Löchern befindet (nach ihrem Entdecker, dem Altertumsforscher John Aubrey) und die wahrscheinlich für Feuerbestattungen benutzt wurden, da man Holzreste und menschliche
Asche fand. Wall und Graben werden von einer Avenue von fast drei Kilometer Länge durchschnitten. Nahe dem Eingang steht dort der „Slaughter Stone“ (Opferstein), der ursprünglich aufrecht gestanden haben mag und für den es keinerlei Beweis gibt, dass dort tatsächlich Tier-oder Menschenopfer dargebracht wurden. Fast gegenüber auf der Avenue wurde der „Heel Stone“, der Sonnenstein (griech.“helios“), gesetzt, der vermutlich mit der Astrologie in Verbindung gebracht werden kann.
Über die Baugeschichte konnten die Wissenschaftler im 20. Jahrhundert einiges durch archäologische Ausgrabungen in Erfahrung bringen, die Bedeutung der Anlage bleibt jedoch umstritten. Viele Theorien existieren: Stonehenge könnte dazu benutzt worden sein, die Sommer- und Wintersonnenwende, Frühlings- und Herbstäquinoktium (Tag- und Nachgleiche) sowie Sonnen- und Mondfinsternis vorherzusagen. Stimmt eine Theorie, die nach dem Volksglauben besagt, dass die Steine heilende Kräfte haben und die Erbauer solcher Anlagen von den natürlichen Energiequellen der Erde Gebrauch machten? Oder dienten die Steinquader sowohl als religiöse Kultstätte als auch als ein astronomisches Observatorium, das wie ein Himmelskalender auf den Zeitpunkt der Sommersonnenwende ausgerichtet war?

Tausende von Menschen verfolgen jährlich das Schauspiel des Sonnenaufgangs am kürzesten Tag des Jahres. Am Morgen des 21. Juni geht die Sonne, vom Altarstein gesehen, genau über dem Heel Stone auf. Insbesondere Angehörige von heidnischen Druiden-Orden und Anhänger der „New-Age-Bewegung“ beteiligen sich an den Feiern, jedoch ist die oft vertretene Ansicht, Stonehenge sei von den Druiden (keltischen Priestern) erbaut worden, nicht mehr haltbar, da die Druiden nachweislich erst 900 bis 1000 Jahre nach der Errichtung der Steinkreise in dieses Gebiet kamen.

Stonehenge gilt heute als das berühmteste Megalithmonument Englands und bedeutendste prähistorische Bauwerk Europas. Es wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Besucher können heute diese neolithische Kultstätte nur aus der Ferne betrachten und sich Erklärungen dazu per Kopfhörer und Knopfdruck in ihrer Sprache geben lassen, denn die täglichen Besucher werden durch rigorose Absperrungen im weiten Kreis um die Steine herumgeführt.

 

Zur Bildgalerie

Karla Hoppe  • Erfurtstrasse 70  •  53125 Bonn/Germany  • Fon: +49 (0) 228 25 63 18  • Fax  +49 (0) 228 25 05 08